Idee soll bald Wurzeln schlagen

Silberlinde als Symbol für Start der Bürgerstiftung Schortens gepflanzt

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Die Bürgerstiftung wird von Stadt, Kirche, Heimatverein und Förderverein Familienzentrum getragen. Gemeinsam will man helfen, wo vor Ort Hilfe nötig ist.

Autor: Oliver Braun
Klein anfangen: Vor der alten Brauerei haben Mitglieder der Bürgerstiftung unter Vorsitz von Wolfgang Schmitz (4. von links) die Silberlinde gepflanzt.
Eine Silberlinde vor der Alten Brauerei in Heidmühle steht jetzt symbolisch für den Start der Bürgerstiftung Schortens: „Auch wir fangen klein an“, sagte Vorsitzender und Geschäftsführer Wolfgang Schmitz – „und wir wollen wie der Baum wachsen und gedeihen.“

Silberlinde als symbolischer Start

Die Alte Brauerei, in der auch die Diakonie, die Johanniter, die Musikinitiative oder auch die Tafel untergebracht sind, ist auch Sitz der Bürgerstiftung. Hervorgegangen ist die Stiftung aus dem aufgelösten Verein zur Förderung der Arbeit mit Arbeitslosen (dieNWZ  berichtete). Die Bürgerstiftung soll das in Schortens vorhandene Po­tenzial bürgerschaftlichen Engagements aktivieren – „um denen zu helfen, die durchs Raster fallen.“

Die Bürgerstiftung Schortens sieht ihren Schwerpunkt in Bildung und Erziehung sowie in der Jugendhilfe, besonders bei Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit sowie bei Delinquenz von Jugendlichen und Heranwachsenden. Weitere Schwerpunkte sollen Projekte in der Familien- und Seniorenarbeit oder -betreuung sein, in Umweltbildung, Landschafts- und Naturschutz oder auch in der örtlichen Kunst, Kultur und Heimatpflege. „Geholfen werden soll allen Bürgern, Initiativen und Projekten in Not in Schortens, die keinen gesetzlichen Anspruch auf Hilfe von anderer Stelle haben“, sagt Schmitz.

Als erstes Projekt will die Stiftung die Aktion „Kultur schockt“ von Jugendlichen mit 2000 Euro fördern, die Ende Juni für die neue Veranstaltung „Schortenser Klinkerzauber“ ein Programm rund um die Alte Brauerei vorbereiten.

Quelle: NWZ-Online

Alte Brauerei geht in Bürgerstiftung über

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Die „Alte Brauerei“ wird von der „Bürgerstiftung Schortens“ übernommen. An der Nutzung ändert sich nichts. WZ-FOTO: Knothe

Die „Alte Brauerei“ geht als Kapital in eine Bürgerstiftung über. Vereine, Organisationen oder Einzelpersonen sollen von der Stiftung profitieren. Die Kirche, die Stadt und der Heimatverein Schortens bilden die Säulen.

Von Meike Hicken

Schortens – „Es ist eine große Chance, gemeinsam helfen zu können“, sagte Pastorin Imke Hinrichs gestern bei der Vorstellung der neuen „Bürgerstiftung Schortens“. Die ev. luth. Kirchengemeinde, die Stadt Schortens und der Heimatverein wollen damit Jugendlichen, Familien und Senioren helfen, sich für den Umwelt, Landschafts- und Naturschutz stark machen sowie die örtliche Kunst und Heimatpflege fördern.

Die Bürgerstiftung ist aus dem Verein zur Förderung der Arbeit mit Arbeitslosen entstanden. Wie berichtet hatte dieser sich Anfang des Jahres aufgelöst. Sein Vermögen, die „Alte Brauerei“ im Schortenser Brauerweg, geht in die gemeinnützige Stiftung über. Alle Mietverträge, unter anderem mit dem Diakonischen Werk, der Tafel und den Johannitern, bleiben unberührt.

Das Hauptaugenmerk des Fördervereins, die unbürokratische Hilfe für arbeitslose Jugendliche, wird von der Stiftung fortgesetzt. Aber auch andere Bereiche sind hinzugekommen. „Wir wollen uns möglichst breit aufstellen, damit sich viele mit uns identifizieren können“, sagte der ehemalige Gemeindedirektor Wolfgang Schmitz, der zum geschäftsführenden Vorstand der Stiftung gewählt wurde. Er hatte auch den Förderverein geführt. Um zu helfen, blieben derzeit aus den Mieteinnahmen der „Alten Brauerei“ jährlich rund 3000 Euro, nun sollen Stifter und Spender ihren Teil zur Entwicklung beitragen. „Wir helfen auch auf anderem Wege, etwa mit Räumen oder personell.“

Die Stiftung springt allerdings erst dann ein, wenn keine andere Fördermöglichkeit greift. „Wir helfen Menschen, Vereinen oder Organisationen, die sonst durchs Raster fallen“, erklärte Hinrichs.

Förderverein geht auf in Bürgerstiftung

Nach 20 Jahren das Aus beschlossen – Keine Arbeit und Mitglieder mehr

Autor: Oliver Braun

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Der übriggebliebene FAmA-Vorstand mit (von links) Claus von Arnim, Gustav Zielke, Hilke Schwarting-Boer, Doris Semmler, Wolfgang Schmitz und Fritz Weber.

Eigentlich hätte der „Förderverein für Arbeit mit Arbeitslosen im Kirchenkreis Jever“ (FAmA) vor wenigen Wochen sein Jubiläum des 20-jährigen Bestehens feiern können. Stattdessen löste sich der Verein, der kaum noch Mitglieder und weder Arbeit noch Projekte hat, nach einstimmigem Votum zum Jahresende auf und geht nun über in die gemeinnützige „Bürgerstiftung Schortens“.

Knapp 20 Jahre lang hat der Verein gewirkt und bis 2008 fast 120 Menschen wieder in Arbeit gebracht und immer dort geholfen, wo die Arbeitsvermittlung nicht helfen konnte. Einsatzgebiete waren unter anderem der „Grüne Dienst“ in der Friedhofsarbeit oder auch Aufgaben in der Integrationshilfe für den Landkreis. Veränderte Strukturen und gesetzliche Vorgaben ließen dem Förderverein immer weniger Möglichkeiten, tätig zu sein. Bereits 2008 kündigte sich das Ende an, solange hat der Verein auch schon keinen ersten Vorsitzenden mehr.

„Unsere Versuche, den Förderverein durch neue Mitglieder und Aufgabenstellungen wieder mit Leben zu füllen, waren leider ergebnislos“, sagt Wolfgang Schmitz, der den Verein als 2. Vorsitzender führt. 1998 hat der Förderverein die „Alte Brauerei“ erworben, in der auch weiterhin die Johanniter-Unfall-Hilfe, der Möbeldienst der Diakonie, die Schortenser Tafel und das soziale Kaufhaus ihren Platz haben werden. Alles Angebote, um Menschen ohne Arbeit zu unterstützen. Der ebenfalls in der alten Brauerei beheimatete Musikzug Blau-Weiß Schortens, die Sportschule Kuntao und die Musikinitiative Schortens sorgen zudem für ein Freizeit- und Bildungsprogramm für Jugendliche.

Das Vermögen des Vereins – Grundstück und Gebäude mit Restschulden – sowie Investitionsrücklagen aus den Mieteinnahmen fließen in die Stiftung ein. Dort will sich neben der Stadt Schortens und der ev. Kirchengemeinde auch der Heimatverein Schortens einbringen und künftig kulturelle und soziale Projekte fördern.

Quelle: NWZ-Online